Unter diesem Motto fand am 18. April 2023 in der Werner-von-Siemens-Schule ein Schulprojekt des Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes statt.

Der Verein, den es bereits seit 1950 gibt und inzwischen knapp 37000 Mitglieder hat, hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur Menschen mit Behinderung eine sportliche Perspektive zu geben, sondern auch die soziale Kompetenz von Menschen ohne Behinderung gegenüber Menschen mit Behinderung zu fördern.
1Und so trafen sich am Vormittag Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen im Wechsel in der Turnhalle und waren gespannt, wie die jeweils zweistündige Veranstaltung ablaufen würde. Eingestimmt wurden alle durch einen kurzen Filmbeitrag von den 2008 stattgefundenen Paralympics in Peking. Christian Merkel, der das Projekt begleitet, berichtete von der Begeisterung der internationalen Großveranstaltung, bevor es dann zur Praxis ging. Rollstuhlbasketball stand dieses Mal auf dem Programm. Aus diesem Grund standen 11 Wettkampfrollstühle hübsch aufgereiht und warteten auf ihren Einsatz. 3Marco Hopp, der wegen eines Unfalls schon seit vielen Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen ist, zeigte sich als begeisterter Rollstuhlbasketballer. Als aktiver Spieler und Trainer mit internationalen Erfolgen fand er schnell den Ton, der die Jugendlichen ansprach. Da wurden die Unterschiede zwischen einem Alltagsrollstuhl und einem Wettkampfrollstuhl herausgearbeitet und Kniffe gezeigt, wie z.B. ein Ball über das Rollstuhlrad vom Boden wieder zurück in die Hand kommt. Mit diesem Wissen ausgestattet wollten die Schülerinnen und Schüler natürlich so schnell wie möglich das Gelernte in die Tat umsetzen. In einem ersten Wettrennen oder besser gesagt Wettrollen hatten alle den Ehrgeiz, mit Rollstuhl und Muskelkraft die gegenüberliegende Turnhallenseite als Sieger zu erreichen. Aber das allein macht noch keinen guten Basketballer aus. Und so fanden noch allerlei kurze Übungen statt, bis es dann zum „richtigen“ Spiel kam, bei dem die hoch motivierten Teilnehmer voller Begeisterung ihre neuen Kenntnisse umsetzten. Darum war es kein Wunder, dass die Veranstaltung viel zu schnell zu Ende war und man gerne noch weitergespielt hätte. Abschließend wies Herr Hopp noch darauf hin, dass der Gebrauch mit Rollstuhl, aber auch mit Rollator oder Kinderwagen im Alltag oft nicht leicht ist und dass Hilfestellungen hier durchaus gewünscht sind.
2Bleibt am Schluss die Erkenntnis, mit diesem Projekt sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen zu haben. Denn die Schülerinnen und Schüler hatten nicht nur Spaß an der Bewegung, sondern wurden auch für die Lebenssituationen von Menschen im Rollstuhl sensibilisiert, sodass Hemmschwellen erst gar nicht entstehen müssen und einem Miteinander ohne Vorurteile nichts im Wege steht. Dafür sagen wir den Verantwortlichen dieser Aktion, die übrigens vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg unterstützt wird, unseren herzlichen Dank und hoffen, dass Marco Hopp und Christian Merkel mit ihrem Engagement noch viele Jugendliche in ihren Bann ziehen. Die Werner-von-Siemens-Schule freut sich auf jeden Fall schon jetzt auf ein Wiedersehen im kommenden Schuljahr.
Regine Kerl

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