Um unsere SchülerInnen optimal auf ihren weiterführenden Bildungsweg und damit auch auf die weiteren Schritte im Leben vorzubereiten, ist das Erlernen von Sprachen ein zentraler Bestandteil unseres Schulkonzepts. Deshalb steht für unsere GrundschülerInnen seit dem Schuljahr 2007/08 der bilinguale Zweig offen. Das Lernen in den bilingualen Klassen orientiert sich natürlich an dem aktuellen Bildungsplan und damit an den Bildungsstandards der jeweiligen Fächer bzw. Fächerverbünde. Zusätzlich wurde die Wochenstundenzahl dieser Klassen im Fach Französisch von 2 auf 4 Stunden erhöht.

Wie sieht der Unterricht in den bilingualen Klassen aus?
Die bilingualen Klassen werden von zwei Lehrkräften geführt, die beispielsweise in den Fächern/Fächerverbünden, MNK und BSS gleichzeitig im Tandem in der jeweiligen Muttersprache (deutsch bzw. französisch) unterrichten. Die Basis des zweisprachigen Unterrichts bildet das Sprachenlernen durch das Prinzip: „une personne - une langue“ / „eine Person - eine Sprache“. Eine der wichtigsten Methoden ist es hierbei, die Kinder in ein Sprachbad zu tauchen. So können sich die Kinder in die Sprache hineinhören und dafür ein Gefühl entwickeln. Mit Hilfe visueller Impulse (Bildkarten etc.) und mit Unterstützung von Gestik und Mimik der Lehrerin, finden sich die Schüler im „fremdsprachlich Gesagten“ zurecht. In diesen Situationen erfahren sie die Fremdsprache als tatsächliches Kommunikationsmedium, um Informationen zu transportieren. Ständiges Wiederholen von Arbeitsaufträgen, Liedern, kleinen Gedichten, Ritualen führen sehr schnell zum Verständnis der neuen Sprache. Viele außerunterrichtliche Angebote unterstützen die Sprachentwicklung der Kinder. Damit verbunden sind beispielsweise das France Mobil oder auch der Besuch im französischen Marionettentheater. Ebenfalls fester Bestandteil ist das Jugendfilmfestival Cinéfête und auch die Kunsthalle Karlsruhe bietet altersgerechte Führungen für unsere Schüler auf Französisch an.

Fragen und Antworten:
- Für wen sind diese Klassen gedacht?
Grundsätzlich für alle interessierten Kinder; für Kinder aus bilingualen (dt.-frz.) Familien;
für Kinder, die schon einen bilingualen Kindergarten besucht haben.

- Ja, wenn aber in der Klasse bilinguale Kinder sind oder Kinder, die schon woanders Französisch gelernt haben, wird mein Kind dann Nachteile haben?
Nein! Kinder im Schulanfängeralter lernen noch sehr gut und schnell eine Fremdsprache. Man muss nicht denken, dass es so schwierig wie für uns Erwachsene ist. Es gilt das Motto: Je früher, desto besser!

- Wird mein bilinguales Kind sich nicht langweilen?
Natürlich wird es sich manchmal auch langweilen, wie es sich vielleicht auch in Mathe, Deutsch oder in einem anderen Fach langweilen wird, wenn es in dem entsprechenden Fach einfach schon weiter ist, als andere Kinder. Aber was sicher ist, ist, dass es immer etwas lernen wird. Es wird neuen Wortschatz erlernen, den es daheim normalerweise nicht hört.
Außerdem wird in diesem Falle der Lehrer / die Lehrerin den Unterrichtsstoff für dieses Kind differenzieren.
Aber auch die soziale Komponente ist wichtig, um die Persönlichkeit des Kindes zu entwickeln, was bedeutet, das der Lehrer / die Lehrerin das Kind evt. als „Hilfslehrer“ mit in den Unterricht „einbaut“.

- Ich selbst habe nie Französisch gelernt und kann meinem Kind bei den Hausaufgaben nicht helfen...
Keine Sorge! Alles wird in der Klasse erklärt werden und der Lehrer / die Lehrerin wird am nächsten Tag alle eventuellen Unklarheiten ausräumen. Es wird Ihnen daheim Lieder, Gedichte, Bilder zeigen und seine fremdsprachlichen Erfahrungen aus der Schule mit Ihnen teilen. Das ist eine Gelegenheit, um gemeinsam etwas Neues zu entdecken.
Auch sollte man immer bedenken, dass das Kind Zeit zum Lernen und Sich-Erinnern benötigt und es nicht immer alles unbedingt beim ersten Mal schaffen wird.... haben Sie Geduld!

- „Das ist zu viel für mein Kind!“
Die Lehrer arbeiten im Tandem und achten selbstverständlich auf die Hausaufgabenmenge.
Die Kinder empfinden die Fremdsprache oftmals nicht als zusätzliche „Arbeit“, sondern als ein Spiel.

- Was macht mein Kind nach der 4. Klasse mit seinen Französischkenntnissen?
Das kommt auf die Lust des Kindes auf die Sprache und die Noten an.... es gibt in Karlsruhe beispielsweise das Fichte-Gymnasium, in dem man nicht nur Französisch als alleiniges Unterrichtsfach haben kann, sondern sich für bilingualen Unterricht auch in anderen Fächern entscheiden kann und sogar das Abibac, das französische Abitur neben der Allgemeinen Hochschulreife erwerben kann.

- Was macht mein Kind,, wenn es nicht versteht, was der Muttersprachler / die Muttersprachlerin sagt?
Das ist völlig normal! Am Anfang kann es für das Kind etwas schwierig sein. Beruhigen Sie Ihr Kind – es braucht ein wenig Zeit, um sich an die neue Sprache zu gewöhnen.

Falls Sie im Vorfeld noch Fragen haben, wenn Sie Interesse am Besuch Ihres Kindes in der bilingualen Klasse haben, zögern Sie nicht, uns über das Sekretariat anzusprechen!
Gerne reservieren wir Ihnen einen Termin mit unserem dt.-frz. Tandem!